Schätzing contra Rüttgers

24.10.06
Pulheimer Manifest zur Zukunft der Braunkohle
Über 400 Teilnehmer waren der Einladung des Aktionsbündnisses „Zukunft statt Braunkohle“ nach Pulheim gefolgt (s.a. www.koelnagenda.de/news?nr=06090107). Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung hat der international bekannte Kölner Bestseller-Autor Frank Schätzing („Der Schwarm“) übernommen. In seinem Grußwort heißt es u.a.

„NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat kürzlich den ersten Spatenstich zu einem Braunkohlekraftwerk mit sogenannter neuer Technologie, die schon längst veraltet ist, geleistet. Ich frage mich, warum der ehemalige Bundes-Zukunftsminister derart die Zukunft vergessen hat. Der Bau neuer Kohlekraftwerke bedeutet die Festlegung auf eine Form der Energienutzung, die dringend überwunden werden muß, auf weitere Generationen hinaus. Arbeitsplätze der Zukunft schafft bzw. sichert man mit Technologie der Zukunft – und das ist unweigerlich die Nutzung erneuerbaren Energien.“

In einem in der Neuen Rheinischen Zeitung veröffentlichen Brief des aus Pulheim stammenden NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (www.nrhz.de) hat dieser seine Position begründet:

„Knapp 150 Mrd. kWh, d.h. allein gut ein Viertel unseres Stroms stammt aus der Braunkohle. Die Landesregierung ist überzeugt, dass diese Energiemenge auf mittlere Sicht nicht von anderen Energieträgern übernommen oder durch Energieeinsparung überflüssig gemacht werden kann.“
Doch sollen die CO2-Emissionen insgesamt gesenkt werden. So weist Rüttgers darauf hin, dass mit dem Genehmigungsbescheid für den BoA-Doppelblock Neurath bereits verbindlich festgelegt ist, „dass insgesamt zehn alte Kraftwerksblöcke in Frimmersdorf und Niederaußem außer Betrieb genommen und endgültig stillgelegt werden müssen. Davon dürfen zwar vier 150 MW-Blöcke bis 2012 noch als Ausfallreserve bereitgehalten werden. Paralleler Volllastbetrieb alter und neuer Anlagen ist aber auch in dieser Übergangszeit ausgeschlossen.
Hinsichtlich Energieeffizienz und Regenerative Energien schreib er: „Beide Seiten brauchen weitere Impulse. Auf der Verbraucherseite fordere ich eine bundesweite Initiative zur Steigerung der Energieeffizienz. Und auf der Angebotsseite rechnen wir weiter mit mehr Strom aus Erneuerbaren Energien, aber auch mit mehr Strom aus Gaskraftwerken.

Derweil hat das Aktionsbündnis „Zukunft statt Braunkohle“ das „Pulheimer Manifests für eine Energieversorgung ohne Braunkohle“ verabschiedet. Darin wird der geordnete Ausstieg aus der Kohlenutzung gefordert. Auch ohne Atomkraft und Kohlestrom könnten die Energieversorgung dauerhaft gesichert und zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden. Alle Planungen zum Bau neuer Braunkohlekraftwerke müssten daher beendet und die Braunkohlegewinnung gestoppt werden. Statt dessen sollten die Chancen einer zukunftsfähigen Energieerzeugung ohne Braunkohle konsequent genutzt werden.
www.zukunft-statt-braunkohle.de .

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