Unzertifiziertes Tropenholz

02.03.08
Greenpeace: Kölner Holzhändler verkaufen Hölzer aus Urwaldzerstörung
Der Holzhandel in Köln bietet Produkte wie Parkett und Gartenmöbel aus Tropenholz an, die zu großen Teilen aus Urwaldzerstörung stammen. Dies hat eine Recherche von Greenpeace-Aktivisten in verschiedenen Baumärkten und Holzhandlungen der Stadt ergeben. Besonders die Firmen Parkett Riese und mobau Linden verkaufen eine große Auswahl Tropenhölzer ohne glaubwürdiges Umweltzertifikat (FSC-Siegel). Greenpeace-Aktivisten informierten am 1. März in diesen Märkten über die Herkunft der Hölzer und die Bedeutung der Urwälder für das globale Klima.

„Viele Kunden wissen nicht, dass sie die letzten Urwaldparadiese noch immer als Fußbodenbeläge und Gartenstühle angeboten bekommen“, sagt Sylvia Krautsteín, Urwaldexpertin von der Greenpeace-Gruppe Köln. „Urwaldschutz ist Klimaschutz. Die letzten Urwälder müssen endlich geschont werden. Sie sind Schatzkammern der Artenvielfalt und stabilisieren das Klima.“ Ein Fünftel des weltweit freigesetzten Kohlendioxids entsteht durch Waldzerstörung. Greenpeace fordert die deutschen Holzhändler auf, für den Schutz von Klima und Artenvielfalt nur noch Produkte aus ökologischer Forstwirtschaft anzubieten.

Bei Parkett Riese und mobau Linden hat Greenpeace unter anderem die Tropenhölzer Teak, Jatoba, Merbau und Kambala gefunden. Diese stammen aus Urwaldregionen in Südostasien Südamerika, und Zentralafrika. Bis zu 80 Prozent des Holzes wird in diesen Ländern ohne Genehmigung eingeschlagen. Nicht nur Menschen und Tiere in diesen Regionen verlieren so ihre Lebensgrundlagen. Auch die Menschen in den Industrieländern müssen mit dem Klimawandel die Konsequenzen der Urwaldvernichtung tragen.

Allein im Jahr 2006 importierte Deutschland rund 420.000 Kubikmeter tropisches Holz, rund drei Viertel davon aus illegalem Einschlag. Interessierte Verbraucher können den Fund von Urwaldhölzern in Bau- und Parkettmärkten oder Einrichtungshäusern in einer Online-Datenbank von Greenpeace (www.greenpeace.de/holzrecherche) eintragen. Die Recherchen der Holz-Detektive sollen die Greenpeace-Forderung nach einem europäischen Urwaldschutzgesetz unterstützen. Import und Vermarktung von Urwaldholz aus illegalem Einschlag würden mit diesem Gesetz verboten.

Im Mai 2008 richtet die deutsche Bundesregierung den Urwaldgipfel der Vereinten Nationen (Convention on Biological Diversity, CBD) in Bonn aus. Greenpeace fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel, sich im Vorfeld des Gipfels für ein europäisches Urwaldschutzgesetz einzusetzen.

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