Biosprit in der Kritik

15.04.08
Steigerung der Biospritquote zurückgenommen / Fragliche Nachhaltigkeitsbilanz
Basierend auf den Regelungen der europäischen Richtlinie 2003/30/EG wurde im sogenannten Biokraftstoffquotengesetz festgelegt, den Anteil von Biosprit zu erhöhen. Hierbei sollte für Bioethanol (als Benzinersatz) eine Quote von 10% und für Biodiesel (als Dieselersatz) eine Quote von 7% gelten.

Aufgrund der Tatsache, dass eine große Anzahl an Fahrzeugen (der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller spricht von bis zu 3,4 Millionen) eine 10%ige Ethanolbeimischung nicht vertragen würden und deshalb auf den teureren Super-Plus Kraftstoff umsteigen müssten, wurde die Erhöhung der Ethanolquote jetzt zurück genommen. Hier bleibt es bei einer Quote von 5%. Die Biodieselquote ist nicht betroffen.

Schon im Okt. 2007 hatte der Sachverständigenrat für Umweltfragen in einem Sondergutachten gefordert: „Auch die Zielsetzung des Europäischen Rates für eine Quote von 10% bis 2020 bedarf einer Revision nach unten“ (S. 103) www.umweltrat.de/02gutach/downlo02/sonderg/SG_Biomasse_2007_Buch.pdf
Der Indische Finanzminister hat die zusätzliche Bereitstellung von Flächen für den Anbau von Biosprit als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnet.

Neben der Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion haben verschiedene Studien und Stellungnahmen (z.B. Öko-Institut, www.koelnagenda.de/docs/Biosprit.pdf, Wuppertal Institut und Alianza del Clima ) festgestellt, dass es bei Biosprit u.a. zu folgenden Problemen kommen kann:

· Vernichtung der Tropenwälder
· Monokultur mit hohem Pestizideinsatz
· Landnutzungskonflikte mit indigener Bevölkerung
· Geringe Sozialstandards für die Arbeiter

Inwieweit diese Probleme wirklich auftauchen, hängt dabei von der Herkunft und der Anbaumethode der Biomasse für den Biosprit ab. Um die Nachhaltigkeit von Biosprit sicher zu stellen werden derzeit Nachhaltigkeitskriterien entwickelt. Es bleibt abzuwarten, welche Wirkung diese haben können.

Das Problem der Nachhaltigen Nutzung von Biomasse ist jedoch nicht erst durch Biosprit entstanden. Die pflanzlichen Rohstoffe zur Ethanol- und Biodieselproduktion werden unter anderem auch als Tierfutter, zur Lebensmittelproduktion, in Kosmetika, Textilien und sonstigen Produkten verwendet.. Bei jeder pflanzlichen Margarine könnten also die Rohstoffe auch aus nicht nachhaltiger Produktion stammen.

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