Tut endlich was!

01.12.08
Der Ölpreis, das Finanzsystem und der Klimaschutz - ein Kommentar von Roland Pareik
"Tut endlich was!" so titelte nach den Sommerferien die "ADAC-Motorwelt", mit knapp 14 Millionen Exemplaren Deutschlands auflagenstärkstes Magazin. Der ADAC wurde vom Weltmarkt erhört, an der Zapfsäule können seine Clubmitglieder den Sprit jetzt wieder für 1,10 Euro zutanken. Erstmals seit Mitte 2005 kostet ein Barrel US-Öl (159 Liter) im November weniger als 50 Dollar. Im Juli 2008 hatte der Preis noch ein Rekordhoch von knapp 150 Dollar erreicht. Zuvor (1975-2005) hatte das Fass im 30 Jahre-Mittel gut 20 Dollar gekostet. In den letzten drei Jahren dürfte damit beim Handel mit dem schwarzen Gold die nur schwer vorstellbare Summe von über 5000 Milliarden Dollar "verdient" worden sein, fast ausschließlich Spekulationsgewinne, die vom Endverbraucher bezahlt wurden. Allein die Kölner/innen haben dabei mit über 2 Milliarden Dollar die Spekulanten-Kassen gefüllt.

Dies führt vom Öl zum Finanzsystem, denn der exorbitant hohe Ölpreis vom Sommer, das zeigt der gegenwärtige Stand, korreliert wohl kaum mit einer entsprechenden tatsächlichen Öl-Knappheit. Vielmehr haben wir es mit einer durch virtuellen Handel erzeugten künstlichen Knappheit zu tun, bei dem die genannten Summen per Mausklick verdient werden. Nicht nur wegen der Immobilienkrise hat ein solch unreguliertes Finanzsystem unser Vertrauen nicht verdient. Es stellt sich vielmehr die Frage, ob es sich bei der obigen Umverteilung um rechtmäßig erworbene Gewinne handelt. In jeden Fall sollte sorgfältig geprüft werden, ob die Beschlüsse des erstmals einberufenen G-20-Finanzgipfel geeignet sind, dem Missbrauch in Zukunft einen Riegel vorzuschieben.

Und ein weiteres läßt sich aus dem Vorgang lernen. Eine CO2-Steuer von 50 Dollar je Barrel Öl kann zumindest der deutsche Durchschnitts-Endverbraucher locker verkraften. Sie wäre eine probate Maßnahme für einen weltweiten Klimaschutz, denn der ist nun wahrlich ein knappes Gut. Dabei sollte die CO2-Steuer von der UNO an besten gleich an der Förderquelle eingezogen werden und der Großteil pro Kopf an die Erdenbewohner zurückfließen. Indien würde bei einer CO2-Steuer von 50 Dollar z.B. jährlich 200 Milliarden Dollar aus dem Steuertopf erhalten. Das entspräche einem Viertel des indischen Bruttoinlandsproduktes (BIP 2005), genug Geld um das Land klimafreundlich entwickeln und die Millenniumsziele nachdrücklich verfolgen zu können. Ähnliches läßt sich auf Afrika und auch China übertragen, eine nachhaltige Entwicklung ist möglich. Das wäre ein Thema für den aktuellen Klimagipfel im Polnischen Posen ... Tut endlich was! www.koelnagenda.de/docs/Germanwatch_Posen.pdf

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